Zur 54. Auflage unserer traditionellen Winterbergtour auf den Hochstaufen an Heiligdreikönig 2018 meinte es Petrus besonders gut mit uns. Das gute Wetter und die Erwartung günstiger Bedingungen animierte 32 Bergsteiger, darunter zahlreiche Debütanten, zum Mitgehen. Den Forststraßenpart von Adlgaß bis zum Holzlagerplatz legten die meisten mit Tourenskiern zurück, einige aber auch, etwas mühsamer, zu Fuß. Überraschenderweise war der folgende Wegabschnitt bis zum Kalten Loch stellenweise aper, und wo nicht, konnten, wie auch weiter oben, solide Tritte in den nicht ganz harten Harschdeckel gestampft werden. In dieser mühsamen Arbeit wechselten sich mehrere Teilnehmer ab und erzeugten für die Nachfolgenden eine recht angenehme, wenngleich mit gebührender Vorsicht und mitunter, insbesondere später beim Abstieg, unter Zuhilfenahme der Eispickel zu begehende Stufenreihe. In der steilen Querung aus dem Kalten Loch zum Eck, wo die Route von der Nord- auf die Westseite wechselt, kam dann an einigen Stellen blankes Eis zum Vorschein. Hier leisteten die vorhandenen Drahtseile gute Dienste, so dass die Steigeisen im Rucksack bleiben konnten.
Auf dem Gipfel war es ziemlich mild, wir hielten es dort so lange aus wie selten, wir erzählten uns angeregt manche Begebenheit aus der an Geschichten reichen Geschichte der Waginger Dreikönigstour, und genossen die großartige Sicht ebenso wie die Brotzeit aus dem Rucksack und ein paar mitgebrachte Schnapserl , letztere jedoch nur ministamperlweise, man denke an die große Teilnehmerzahl.
Konzentriert stiegen wir über die Aufstiegsroute wieder ab. Auf der schnellen, aber holprigen Abfahrt vom Skidepot hinunter ins Tal entsann sich mancher der guten alten Schneepflugtechnik, um das Fahrtempo unter Kontrolle zu halten. Die Einkehr im Wirtshaus Adlgaß ist ein untrennbarer Bestandteil der Staufentour, und mit dieser Tradition haben wir natürlich auch heuer nicht gebrochen.
Anmerkung: Die winterliche Staufentour ist ein durchaus ernsthaftes alpines Unternehmen, das die Mitnahme von Eisausrüstung (Pickel und Steigeisen), je nach Schneelage auch von Tourenskiern, und vor allem eine gehörige bergsteigerische Erfahrung voraussetzt.
- Aufbruch in Adlgaß
- Aufstieg über die Forststraße mit Skiern
- Am Skidepot liegt überraschenderweise kein Schnee
- Traumhafter Zwieselblick
- Unser Guide Sepp
- Querung einer Schneerinne
- Die letzten Meter zum Gipfel
- Auf dem Gipfel
- Gipfeldoku 6. Januar 2018 Hochstaufen
- Nützliches Drahtseil in einer vereisten Passage
- Steiles Schneefeld
- Abstieg durch einen Schneehang
- Felspartie beim Abstieg
- Wirtshaus Adlgaß
Text: Lorenz Mayer
Fotos: Stefan Jahnel, Andreas Schillinger, Lorenz Mayer