Der Draugstein

Die Großarler Berge werden fälschlicherweise oft zu den Radstädter Tauern gezählt. Dabei sind sie ein nördlicher Ausläufer der Ankogelgruppe, gehören also zu den Hohen Tauern.

Einer der markantesten Berge über dem Tal ist der Draugstein. Ausgangspunkt für die Besteigung ist das Ellmautal, ein aus dem Großarltal östlich abzweigendes Seitental.  An der urigen in Blockbauweise errichteten Filzmoosalm kann man eigentlich nur vorübergehen, wenn man weiß, dass man beim Abstieg noch einmal vorbeikommt. Manche kennen sie, allerdings in geschlossenem Zustand, von der beliebten Skitour auf das Filzmooshörndl her. Auf den weitläufigen, sanften Almflächen fanden sich Zirben- und Lärchenbestände, sowie Enziane, Alpen-Küchenschellen und Almrausch. Zuletzt wurde der Weg steiler, und nahe des Gipfels gab es auch kurze drahtseilgesicherte, doch nicht wirklich schwierige Stellen. Am Gipfelkreuz in 2.359 m Höhe hieß es für die sechzehnköpfige Gruppe ein wenig zusammenrücken, denn der Platz ist dort nicht gerade üppig. Trotzdem der Ankogel und die Hochalmspitze im Süden ihre Häupter noch in die Wolken gereckt hatten, bot sich ein atemberaubendes Panorama.

Beim Abstieg führte ein zehnminütiger Abstecher auf die Filzmooshöhe mit einem eindrucksvollen Kreuz, das die Wanderer mit seiner natürlichen Ausführung an die Mitmenschen erinnern soll, „die geistig oder körperlich verhindert sind, die Schönheit dieser Bergwelt zu erblicken“. Auf einer Wegvariante ging es durch die Almböden hinunter zur Filzmoosalm, die diesmal natürlich nicht links liegengelassen wurde.

Text und Fotos: Lorenz Mayer